Drohendes Aus: Lässt Wien die One World Filmclubs fallen?
Die gute Nachricht zuerst: soeben wurde der 275. Filmclub seit Projektbeginn gegründet, die Filmclub-Mediathek umfasst über 160 Dokumentarfilme, großteils preisgekrönt, jedes Jahr gibt es 70-100 von Jugendlichen organisierte Filmclubvorführungen und wir stellten erste Überlegungen zum 15. Geburtstag der ONE WORLD FILMCLUBS an.
Und dann der Schock:
Die MA13 der Stadt Wien streicht uns völlig überraschend und ohne Vorwarnung die komplette Förderung für 2026 - aus Budgetgründen.
Wir stehen nun mit dem Rücken zur Wand.
Das definitive Aus der ONE WORLD FILMCLUBS, dem größten derartigen Projekt im deutschsprachigen Raum, steht - mit dem Stopp aller Filmclubaktivitäten der Jugendlichen ab 1.1.2026, dem Verlust der Mediathek, der jahrelangen Netzwerke und der Kündigung des Projektteams - somit im Raum.
Wien streicht Förderung - Offener Brief von Sabine Derflinger - Filmclubs vor dem Aus - Kündigungen drohen!
Unsere Erleichterung währte nur kurz. Nachdem wir das ganze 1. Halbjahr bangen mussten, ob das heurige Jahr finanziert werden kann (eingefrorene Fördermittel aufgrund des Budgetstillstands), jetzt eine neue Hiobsbotschaft für 2026, die nach derzeitigem Stand das definitive Aus für die Filmclubs bedeutet:
Die MA13 - Bildung und Jugend der Stadt Wien, Mit-Förderer seit 2012 hat uns völlig überraschend eine komplette Förderabsage für 2026 übermittelt. Ihr Förderanteil beträgt rund 30%, einen derartigen Entfall können wir nicht kompensieren. Ein ohnehin unterfinanziertes Projekt derart drastisch zu kürzen ist nicht machbar.
Die Mitteilung der Absage erreichte uns zuerst telefonisch. Unser Vorstandsmitglied, die Produzentin und Filmemacherin Sabine Derflinger wandte sich darauf hin in einem ausführlichen Brief an die zuständigen politischen Entscheidungsträger:innen, in dem sie die fatalen Auswirkungen dieser Absage aufzeigt. Den kompletten Brief gibt es hier zum Nachlesen. Kurz danach erreichte uns die schriftliche Absage der MA13 per E-Mail.
Von den Empfänger:innen des Briefes von Sabine Derflinger haben wir bislang noch keine Reaktionen erhalten.
Es droht die Zerschlagung eines seit fast 15 Jahren äußerst erfolgreichen, mit dem outstanding artist award für Kinder- und Jugendkultur ausgezeichneten Filmkultur- und Bildungsgprojekt für Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten. Inklusive dem kompletten Verlust der Filmmediathek und aller jahrelang aufgebauten Netzwerke an Schulen, Jugendorganisationen, Kooperationspartner:innen, in der (inter-)nationalen Filmbranche,...
Die großteils preisgekrönten Filme haben zudem durchwegs einen menschenrechtlichen Schwerpunkt, vermitteln Themen wie Frauen- Mädchenrechte, Demokratie und geben jungen Menschen Argumentationshilfen gegen Extremismus. Für uns ist es eigentlich unfassbar, dass gerade in der Menschenrechts- und Kulturhauptstadt Wien dieses erfolgreiche Projekt dem Sparstift zum Opfer fallen soll.
Was uns jetzt nicht hilft, sind neuerlich Lob und Anerkennung unserer Arbeit, sondern endlich eine ausreichende und gesicherte Finanzierung.
Die Zeit drängt, wenn sich nichts ändert müssen am 15.11. Kündigungen ausgesprochen werden, und am 31.12. gehen die Lichter aus.
Alle, denen der Fortbestand der ONE WORLD FILMCLUBS am Herzen liegt, empfehlen wir, sich gegenüber den politisch Zuständigen für das Projekt einzusetzen.
Wir freuen uns über Unterstützungserklärungen, Briefe an die Verantwortlichen, etc.
Informiert und kontaktiert haben wir die folgenden Personen:
Bürgermeister Michael Ludwig,
Vizebürgermeisterin Bettina Emmerling (MA13 Bildung und Jugend),
Stadträtin Veronica Kaup-Hasler (MA 7, Kultur),
Statdträtin Barbara Novak (Finanzen),
Besonders freuen würden wir uns natürlich auch über die Unterstützung der politisch Verantwortlichen!
Wir hoffen noch immer, darauf, dass die Politik ihre Entscheidung zu Gunsten der ONE WORLD FILMCLUBS überdenkt, während wir uns gleichzeitig auf den laufenden Betrieb, die Jugendlichen in ihren Filmclubs und den anstehenden One World Filmclubs Award konzentrieren.
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